MVP.. Wieso macht es Sinn ein solches zu entwickeln?

Wie setzt ihr als Entwickler Prioritäten bei der Entwicklungsplanung für euer Startup? Am besten, indem ihr euch vornehmt ein MVP zu erstellen. Ein Minimum Viable Product („minimal überlebensfähiges Produkt“ bzw. MVP) ist ein Produkt, das einer begrenzten Gruppe – den Erstnutzern des Produkts – Kernfeatures bietet. Bei Wikipedia findet ihr ausführliche Erläuterungen darüber, was genau ein MVP ist. Wir haben einen Guide erstellt, der in 10 Schritten erklärt, wie der Launch eures Startups innerhalb eines Monats gelingt.
MVP können ein physische Produkte sein, aber auch digitale Produkte – bspw. eine Mobile App oder eine Webseite, über die Nutzer mit eurem Unternehmen interagieren können.
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Im Zusammenhang mit MVP lassen sich hauptsächlich zwei Ansätze identifizieren.

Anhänger des ersten Ansatzes sehen im MVP das erste Produkt, das an die Nutzer ausgeliefert wird. Das Amazon.de Startup Programm, Kickstarter, Indiegogo und ähnliche Plattformen beinhalten zahlreiche Prototypen, die von Entwicklern erstellt wurden. Viele sind der Ansicht, dass der frühzeitige Release eines Produkts an Erstnutzer eine effiziente Methode ist, um die weitere Rezeption des Produkts abzuschätzen.
Andere sind wiederum der Meinung, dass MVP dafür benutzt werden können, das Bestehen einer Nachfrage für ein Produkt, oder in manchen Fällen das Produkt selbst, zu validieren. Sie helfen dabei, Interesse an einem bestimmten Produkt zu erzeugen, noch bevor die endgültige Version des Produkts die Marktreife erreicht hat.
Wenn ihr ein Verkaufsportal einrichtet, auf dem interessierte Besucher sich anmelden können, lassen sich möglicherweise Einnahmen generieren, noch bevor das Produkt fertig für den Launch in der Vollversion ist.
Neben diesen zwei Denkschulen gibt es eine Reihe hybrider Vorstellungen, die ihr euch einmal ansehen solltet. Da es nicht die eine Methode gibt, MVP zu nutzen, befasst sich ein großer Teil der Diskussion zu MVP mit einer Vielzahl an Beispielen.
Einige Interpretationen von MVP haben sich weit von der herkömmlichen Bedeutung des Worts „Produkt“ entfernt. So nutzte Dropbox beispielsweise ein Video – was beim besten Willen nicht unter die traditionelle Produktdefinition fallen würde – um die Nachfrage zu messen.
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Eine frühe Veröffentlichung ermöglicht Validierung

Einer der größten Vorteile der Entwicklung eines MVP ist, dass es dabei hilft euer Produkt, euren Service oder eure Idee schnell zu validieren. Auf dieser Basis könnt ihr entscheiden, ob ihr die Produktidee weiter verfolgt, und falls ja, ob und was noch zu verbessern ist. MVP sind nur dann effektiv, wenn ihr auf den Markt hört und Feedback ernstnehmt. In den Worten von Eric Ries:

Eine der wichtigsten Lean Startup Methoden nennt sich Minimum Viable Product. Ihrer Stärke kommt nur die Verwirrung gleich, die sie stiftet, denn sie ist ziemlich schwierig umzusetzen. Ich zumindest habe einige Jahre gebraucht, diese Methode zu durchdringen.

In den meisten Fällen fußen Startups auf einer Vision, die sich um eine neues Produkt oder einen neuen Service dreht. Einer Vision, von der man glaubt, dass der Markt sie annehmen wird, weil sich mit ihrer Hilfe ein dringendes Problem lösen lässt, mit dem sich dieser Markt konfrontiert sieht.
Wie auch viele etablierte Unternehmen, entscheiden sich manche Startups dazu, ein vollwertiges Produkt zu erschaffen, das auf ihrer ursprünglichen Vision basiert, und es dann im Anschluss auf dem Absatzmarkt zu veröffentlichen. Häufig funktioniert das, aber oft findet man weniger Anklang als ursprünglich angenommen. Dies kann entweder daran liegen, dass der Markt nicht richtig gewählt, oder das Produkt nicht überzeugend genug war.
Eben deswegen ist mit der Entwicklung eines vollwertigen Produktes, das man dann auf dem Markt ausprobiert, ein enorm hohes Risiko verbunden. Die große Unsicherheit, die mit Startups ohnehin einhergeht, wird zusätzlich erhöht, weil das Produkt oder der Service noch völlig unerprobt sind. Dies führt uns zu der offensichtlichen Frage, wie man ein Produkt testen soll, dass noch nicht fertig entwickelt oder umgesetzt ist.
Obwohl etablierte Unternehmen und Startups im Großen und Ganzen auf Basis der selben Management-Grundlagen operieren, beliefern etablierte Unternehmen für gewöhnlich eine bekannte, etablierte Kundenbasis, während Startups keine solche Gewissheit genießen.
Deswegen ist es ratsam, dass Startups in einer Weise operieren, die ihnen die Chance bietet zu lernen, während sie sicherstellen, dass ihre Vision überlebensfähig ist. MVP fungieren als eine effektive Methode, Ungewissheit durch Gewissheit zu ersetzen und das unter minimalem Risiko in einer relativ kurzen Zeitspanne.
Die effizienteste Lernmethode für ein Startup ist das Experimentieren mit verschiedenen Versionen eines Produkts anhand verschiedener Metriken. Solche Experimente helfen herauszufinden, ob die ursprüngliche Idee gut oder schlecht ist und welche Veränderungen die Erfolgschancen des Produktes erhöhen können.
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Überprüft eure Annahmen bei der MVP Entwicklung

Eines der größten Probleme, denen Startups sich ausgesetzt sehen, ist dass jedes Startup auf zwei wesentlichen Annahmen basiert: der Wert-Annahme (ein Produkt zu erschaffen, das einen Mehrwert bietet) und der Wachstums-Annahme (mit dem Produkt Wachstum auf dem Markt zu erreichen). Durch das Testen ihres Produkts können Gründer eines Startups sich in eine bessere Position begeben, um die Probleme der Menschen in ihrem Zielmarkt zu lösen.
Für ein Startup ist es unerlässlich die eigenen Wachstums- und Wert-Hypothesen so früh wie möglich zu überprüfen. Damit das passieren kann, muss das Startup eine Version seines Produkts entwickeln, die ein ausreichendes Niveau an Vollständigkeit vorweist, um den Mehrwert zu demonstrieren, den es den Kunden im Zielmarkt bietet.
Da MVP nur über das absolute Minimum an Kernfeatures eines Produktes verfügen, benötigt die Entwicklung weniger Zeit als bei einem vollständigen Produkt. Um als Test-Tool effektiv zu sein, muss ein MVP dennoch so ausgestattet sein, dass sich die Markttraktion erfassen lässt.
Es kann Entwicklern schwerfallen von Nutzern gewünschte Features nicht bereits in den ersten Phasen der Entwicklung einzubauen, aber sie sollten dieser Versuchung widerstehen und sich stattdessen auf die Experimente konzentrieren, mit deren Hilfe sich der Impact des MVP messen lässt.
Hierbei muss erwähnt werden, dass die Metriken zur Erfassung der Effektivität eines MVP nicht auf beschönigende Ergebnisse ausgelegt sein sollten, sondern den tatsächlichen Business Impact des Kernprodukts messen sollten. Sogenannte Vanity-Metriken konzentrieren sich lediglich auf das Wachstum und tracken nur die Anzahl der gewonnenen Neukunden.
Obwohl es ermutigend erscheinen kann, wenn eine solche Metrik stetiges Wachstum zeigt, bedeutet dies nicht unbedingt, dass das Startup sich tatsächlich positiv entwickelt, wenn sich bspw. Kunden im selben oder sogar höheren Maße wieder vom Produkt verabschieden, als neue Kunden hinzukommen.
Der Begriff Startup wird für gewöhnlich auf kleine neue Unternehmen angewandt, aber er lässt sich auch auf bereits etablierte Unternehmen ausweiten, die den Durchbruch in einem neuen Bereich versuchen, um ihr Wachstum zu verstärken.
Unabhängig davon, ob es sich beim Startup um eine Gruppe unerfahrener Menschen handelt oder um ein etabliertes Unternehmen, kann es von den Erkenntnissen und Ideen profitieren, die das Testen verschiedener Versionen des MVP anhand relevanter Metriken mit sich bringt. So können Unternehmen ihre Produkte mit höherer Effizienz und Genauigkeit ihre Produkte auf Kunden in einem bestimmten Markt zuschneiden.

Lean Startup als Konzept für die Entwicklung

Lean Startups müssen sich darauf konzentrieren, die Effizienz zu erhöhen, mit der sie Produkte entwickeln, und die Geschwindigkeit mit der sie ihren Zielmarkt mit den richtigen Produkten erreichen, um vom hochwichtigen Erstanbietervorteil profitieren zu können. Es ist unerlässlich, dass Startups die Verschwendung von Ressourcen in der Entwicklung reduzieren, indem zum frühestmöglichen Zeitpunkt ein MVP im App Store veröffentlichen.
Ein Lean Startup nutzt MVP um Kunden zu binden und seine Wachstums- und Wert-Hypothesen anhand relevanter Metriken zu überprüfen. Der anfängliche Fokus der Entwicklung sollte darauf gelegt werden, grundlegende Fragen hinsichtlich der Wachstums- und Wert-Hypothesen zu klären. Erst danach sollte der Fokus sich auf den tatsächlichen Wachstumsmotor verschieben. Manchmal sind mehr als eine Art Motor für das Wachstum verantwortlich, aber die meisten erfolgreichen Startups konzentrieren sich auf lediglich einen Motor.
Das Konzept eines Lean Startups ist, dass das eigentlich Produkt aus einem oder mehreren Experimenten besteht, die es ermöglichen die große Ungewissheit, die mit der Anfangsphase eines Startups einhergeht, zu reduzieren. Startups können ihren Fortschritt anhand der Ergebnisse solcher Experimente überwachen. Je höher die Beschleunigungsrate, desto höher wird die Wahrscheinlichkeit für das Startup ein Produkt zu veröffentlichen, dass den Kundenerwartungen im Zielmarkt entspricht.

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Über André Bornstein

Er ist Mitbegründer der App Agentur Applaunch und selbst App Entwickler. Mit der Erfahrung von mehr als 220+ umgesetzten App-Projekten weiß er worauf es bei der erfolgreichen Umsetzung von Apps ankommt.

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